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Nachhaltigkeit:

Wir leben über unsere Verhältnisse. Wenn wir nicht bald etwas ändern, kommen wir an den „point of no return“, den Punkt, an dem es zu spät sein wird, den Planeten noch zu retten. Bis 2030 müssen die CO2-Emissionen halbiert werden, um die Erderwärmung zu reduzieren – das sind nicht einmal zehn Jahre. Das Tempo, mit welchem die Konsequenzen des Klimawandels eintreten, wurde von der Wissenschaft unterschätzt. Noch haben wir aber eine Chance. Daher müssen wir alles tun, was in unserer Macht steht, um die Folgen dieser Klimaveränderung aufzuhalten. Jeder Schritt zählt und viele kleine Maßnahmen können hier Großes bewegen. Unser Motto muss lauten: Global denken, lokal handeln! Nachhaltige Entwicklung, wie sie die Vereinten Nationen in der Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen definiert haben, sind ein Handlungsrahmen für eine zukunftsfähige Politik – auch und gerade auf kommunaler Ebene.

Nachhaltige Entwicklung in der Stadtverwaltung

Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema – das bedeutet, dass es sich durch viele bis alle Fachbereiche zieht und daher nicht singulär behandelt werden kann. Nachhaltige Entwicklung muss also in der gesamten Stadtverwaltung verankert werden. Wir wollen daher eine eigene Abteilung in der Stadtverwaltung schaffen, detaillierte Analysen sowie eine darauf aufbauende Neuausrichtung von Politik und Verwaltung initiieren. Diese Abteilung soll in weiterer Folge zur Plattform der Partizipation für Zivilgesell- schaft und BürgerInnen werden. Die MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung sollen eingebunden und gestärkt werden, u.a. mit Fortbildungen zu Fragen nachhaltiger Entwicklung.

Regional kaufen

Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig die heimische Produktion von Lebensmitteln für die Versorgungs- und Ernährungssicherheit ist. Mit dem Kauf von regionalen Produkten fördern wir die Vielfalt der Natur und unterstützen unsere heimischen Betriebe. Regional einzukaufen bedeutet auch, Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und unsere Zukunft zu sichern. Regional einkaufen spart CO2 und hilft, den ökologischen Fußabdruck klein zu halten. Zur Erleichterung des regionalen Einkaufs soll eine Broschüre bzw. Webplattform erstellt werden, die jedem Klagenfurter Haushalt kostenlos zur Verfügung gestellt wird und eine Auflistung regionaler ErzeugerInnen sowie Naturkost- und Bio-Läden, die überwiegend Regionales im Sortiment haben, enthalten soll – inklusive Adressen und Öffnungszeiten auf einen Blick. Zudem forcieren wir die gänzliche Umstellung auf regionale Lebensmittel in Küchen von Betrieben, Schulen und Heimen.

Weniger Müll, mehr verwerten

Unsere Lebensgrundlage basiert auf einer vielfältigen und intakten Natur. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Eingriffe in die Umwelt so gering wie möglich bleiben, Rohstoffe schonend gewonnen, effizient verwendet und im Kreislauf genutzt werden. Unsere Devise ist ein geringerer Rohstoffverbrauch sowie die effiziente Wiederverwendung von Ressourcen. Wir wollen im Dialog Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft für das Thema Müllvermeidung sensibilisieren. Wir wollen jede Alternative zu Plastik auf ihre Nutzbarkeit hin evaluieren und, falls möglich, anwen- den. Wir setzen uns für eine deutliche Verbesserung des Abfallmanagements bei Großveranstaltungen ein. Auch das Recycling in Betrieben sollte optimiert werden. Viel Potenzial, Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen, wartet noch darauf, genutzt zu werden. Hier braucht es vor allem Aufklärungsarbeit und die richtigen Anreize.

Verbesserung der Altbatterientrennung

56 Prozent der ÖsterreicherInnen entsorgen Batterien fachgerecht – nämlich in Sammelboxen oder bei den richtigen Sammelstellen. In Kärnten landen jährlich 80.000 kg Batterien in der falschen Tonne und das ist gefährlich, denn es besteht Brandgefahr. Außerdem gehen mit dem achtlosen Wegwerfen auch wichtige Rohstoffe verloren, die aus Batterien und Akkus wiedergewonnen werden könnten. Wir wollen uns diesem Thema widmen und ein Konzept entwickeln, damit die Rückgabe von Batterien in Klagenfurt einwandfrei funktioniert. Wichtig sind dabei jedenfalls Bewusstseinsbildung und verstärkte Aufklärung über die richtige Rückgabe im Handel oder Altstoffsammelzentrum.

Umstellung auf PEFC-zertifiziertes Papier

Seit dem Jahr 2016 sind die stadteigenen Wälder der Landeshauptstadt Klagenfurt als PEFC-zertifizierte Wälder ausgewiesen. Rund 75 Prozent der österreichischen Wälder sind PEFC-zertifiziert. Das PEFC-Gütesiegel ist jenes europäische Gütesiegel, welches in Österreich seit den 1990er-Jahren gängig ist. Dem Konsumenten gibt das Gütesiegel die Sicherheit, dass das gekaufte Holz aus nachhaltiger heimischer Bewirtschaftung stammt. Der gesamte Produktionsweg bis hin zum Endkunden kann nachvollziehbar dargestellt werden. Die Zertifizierung durch das PEFC Gütesiegel darf nur bei einem lückenlosen Nachweis der vorgeschriebenen österreichischen Standards verliehen werden und wird laufend unabhängigen Kontrollen unterzogen. Wir sind der Ansicht, dass es nicht genügt, wenn wir unsere stadteigenen Wälder mit dem höchsten österreichischen Standard zertifizieren, aber bei unserer hauseigenen Beschaffung nicht auf diese Standards achten. Es müssen Schritte wie die Umstellung auf PEFC-zertifiziertes Papier in allen öffentlichen Einrichtungen erfolgen. Durch die Verwendung von PEFC-Papier fallen kurze Transportwege an und die Wertschöpfung erfolgt in den heimischen Wäldern. Die Vorteile der Beschaffungsumstellung auf PEFC-zertifizierte Holzprodukte muss auch den heimischen Unternehmen bewusst gemacht werden.

Plastikfreie Stadt

Die Produktion von Plastik boomt. Auch wenn sich Gesellschaft und Politik europaweit verstärkt dem Thema Plastikvermeidung und Recycling widmen, sieht die Lage international anders aus. In den vergangenen Jahren sind die Produktionszahlen stetig gestiegen. Waren es 2016 global 335 Millionen Tonnen neu produzierter Kunststoff, stieg die Zahl 2017 auf rund 348 Millionen Tonnen. Das Problem dabei: Plastik zersetzt sich oft erst nach Hunderten von Jahren, man findet es in der Natur und den Meeren und über die Nahrungskette gelangt es schließlich auch in unseren Körper. Daher wollen wir, dass Klagenfurt eine Vorreiterrolle bei der Plastikvermeidung einnimmt. Unser Ziel ist es, eine einwegplastikfreie Stadt zu werden und folgende Maßnahmen umzusetzen:

  • Einwegplastik soll aus der Stadt verbannt werden.

  • Unternehmen in Klagenfurt sollen motiviert werden, sich an der Aktion zu beteiligen.

  • Eröffnung eines Verpackungsfrei-Ladens. Verpackungsfreie Initiativen sollen unterstützt und ausgebaut werden.

  • Insbesondere sollen auch Kampagnen gegen Plastik in allen Kindergärten, Schulen und öffentlichen Einrichtungen gestartet werden.

Lebensmittelverschwendung bekämpfen

Die Menge Lebensmittel, die eine Person in Österreich pro Jahr einkauft, verursacht in etwa einen Flächenverbrauch von einem halben Fußballplatz, einen Wasserverbrauch, der dem Fassungsvermögen von 84 Badewannen entspricht, sowie Treibhausgasemissionen in Höhe von drei Tonnen, was der Menge an CO2 entspricht, die auf einem Flug von Frankfurt nach New York und zurück emittiert wird. Weltweit werden bis zu einem Drittel der gesamten Lebensmittel verschwendet oder gehen verloren. Lebensmittelabfälle treten in der gesamten Herstellungskette auf, von der ursprünglichen Erzeugung bis hin zu den privaten Haushalten. Die Verschwendung von Lebensmitteln ist ein großes ethisches Problem – und sie belastet die Umwelt. Vielen ist oftmals gar nicht bewusst, wie viele Lebensmittel verschwendet werden und welche Auswirkungen dies auf die Umwelt und ihren Geldbeutel hat. Wir werden daher mittels einer breit angelegten Bewusstseinsbildungskampagne versuchen, Aufklärungs- und Informationsarbeit zu leisten und so versuchen, die KlagenfurterInnen dazu zu bewegen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und ihnen praktische Lösungen anzubieten. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen, um schon den Kleinsten den richtigen Umgang mit den Ressourcen der Natur zu lehren und damit auch wieder in die Familien zu tragen. Eine weitere Maßnahme gegen Lebensmittelverschwendung ist die Stärkung der Koopera- tion mit Sozialmärkten und karitativen Institutionen, damit Lebensmittel, welche zwar noch genießbar, aber nicht mehr für den Verkauf geeignet sind, noch eine sinnvolle Verwendung finden.

Was können Sie als BürgerInnen tun?

  • Planvoll einkaufen! Erst prüfen, was noch vorrätig ist. Einen Einkaufszettel schreiben – nicht nach Gefühl einkaufen und vor allem maßvoll einkaufen, nicht zu große Vorräte anlegen.

  • Schmeißen Sie keine Lebensmittel weg! Kaufen Sie vorausschauend ein und achten Sie auf gute Lagerung. Viele Lebensmittel sind außerdem noch lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar.

  • Mehrweg statt Einweg! Verwenden Sie z.B. eine wiederverwendbare Trinkflasche statt abgepackter Getränke und eine Mehrwegtragetasche statt Einwegsackerl. Das spart Verpackungsmüll und Ressourcen.

  • Was haben wir in der Vergangenheit dafür getan?

  • Nachhaltigkeit am Benediktinermarkt – Kampagne („Hol Dir die Frische heim, kauf auf Klagenfurts Märkten ein“), um die Wichtigkeit des regionalen Einkaufs in den Mittelpunkt zu rücken.

  • Marktordnung – kein Einweggeschirr aus Plastik (Ausnahme: Vakuum bei Frischfleisch).

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