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Mobilität:

Das Thema steckt voller Widersprüche. Einerseits wollen wir unterwegs sein, Freunde und Kollegen treffen, die Familie besuchen oder Neues erkunden – die individuelle Bewegungsfreiheit wird zur Maxime, das Auto gewissermaßen zur heiligen Kuh. Andererseits ist es in Zeiten der knapper werdenden Rohstoffe unumgänglich, nachhaltig zu denken, Energie, Ressourcen und Rohstoffe einzusparen und so unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und unseren Mitmenschen wahrzunehmen. Es gilt, diese Widersprüche zu vereinen und die Möglichkeiten in unserer Stadt so zu gestalten, dass Mobilität nicht nur für alle verfügbar, sondern auch attraktiv und praktisch ist. Das Ziel muss sein, den Verkehr so zu gestalten, dass sowohl individuelle Bedürfnisse als auch die Bedürfnisse der Umwelt beachtet werden. In Zeiten massiver Verkehrsaufkommen, steigender Treibstoffpreise und ständiger Parkplatzsuche wird uns das Umsteigen auf eine neue Form der Mobilität beinahe leicht gemacht.

Ganzheitliche Planung in Sachen Stadtplanung und Mobilität

Um eine echte Stadtregionsplanung umsetzen zu können, braucht es die Zusammenarbeit von Klagenfurt und der Umlandgemeinden. Mobilität in Klagenfurt und Umgebung getrennt zu planen, ist kontraproduktiv. Wir fordern die Schaffung einer gemeindeübergreifenden Planung von Verkehr und Raumordnung sowie der Standortpolitik. Hier sollen alle Aspekte der Mobilitätsplanung gesammelt und evaluiert werden. Der Blick über den Tellerrand von Klagenfurt ist dabei für uns selbstverständlich. Um diese Projekte auch wirklich umsetzen zu können, muss diese Planungseinheit auch Mittel vom Land Kärnten bekommen, die sie selbst verwalten kann. In diesem Rahmen braucht es auch einen neuen Verkehrsverbund Klagenfurt und Umgebung, der zu einer eigenen Verkehrsplanungsinstanz aufgewertet werden muss. Investitionen in das ÖV-Netz von Bussen und anderen ÖV-Verkehrsmitteln sind dringend nötig. Es müssen auch die Umsteigemöglichkeiten für PendlerInnen und die Intervalle verbessert werden. Öffentlicher Verkehr wird nur dann angenommen, wenn die Verkehrsmittel fast jederzeit und rund um die Uhr bereitstehen.

Innovative Mobilitätsmodelle

Es braucht innovative Modelle wie Carsharing in Klagenfurt und Umgebung. Carsharing bringt praktisch nur Vorteile. Es eignet sich nachweislich, um nachhaltige Mobilität zu fördern und den Parkdruck auf den Straßenraum zu verringern. Auch wenn man im Alltag oft ohne Auto auskommt, braucht man hin und wieder doch eines – etwa für Transporte oder für einen Ausflug ins Grüne ohne geeignete Bus- oder Bahnverbindung. Carsharing-KundInnen verwenden das Auto überlegter und nur dann, wenn es tatsächlich persönliche Vorteile bringt. Sie bekommen die Möglichkeit, auch ohne eigenes Auto in ihrer Stadt zu leben und mobil zu sein. Carsharing berücksichtigt somit auch soziale Aspekte wie Chancengleichheit und Zugang zur Automobilität. Wir wollen für möglichst viele KlagenfurterInnen Carsharing-Systeme in den Wohnvierteln realisieren und so die Zahl der Carsharing-KundInnen in den nächsten Jahren stetig steigern. Die Carsharing-Flotte sollte außerdem aus klimaschonenden E-Fahrzeugen bestehen. Dafür wollen wir entsprechende Anreize schaffen. Auch die Stadt Klagenfurt muss alle kommunalen Fahrzeuge so rasch wie möglich auf Fahrzeuge mit alternativen Energien umstellen. Mithilfe von modernen Angeboten wie Smart Parking soll die Suche und das Buchen von Parkplätzen schnell und problemlos per Smartphone erledigt werden. Das spart viele Kilometer an Parkplatzsuchrunden. Der Kauf von Öffi-Tickets oder Carsharing können via App einfach und attraktiv angeboten werden.

Öffentlichen Verkehr weiter ausbauen

Die KärntnerInnen benutzen für zwei Drittel der Wege den Pkw, 40 Prozent dieser Wege liegen unter fünf Kilometer. Dabei ist der Verkehrssektor immer noch der größte Verursacher von Treibhausgasen in Österreich. Über 1000 KärntnerInnen ab 15 Jahren wurden im Rahmen der bisher größten repräsentativen Mobilitätsumfrage zum öffentlichen Verkehr befragt. Das Ergebnis: Nur knapp 23 Prozent der Kärntner Bevölkerung nutzen Bus und Bahn regelmäßig. 80 Prozent der KärntnerInnen sagen, dass mehr in das Angebot von Bus und Bahn investiert werden muss. Als Landeshauptstadt Kärntens verfügt Klagenfurt über ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein gut geplantes Verbindungsnetz für Busse ist unumgänglich. Das Netz gehört aber stetig ausgebaut und den Bedürfnissen sowie den Bevölkerungszahlen angepasst. Alle Haltestellen brauchen außerdem einen adäquaten Wetterschutz, Sitzmöglichkeiten sowie elektronische Fahrplananzeigen.

E-Mobilität und Tourismus

Noch beherrschen Elektrofahrzeuge nicht das österreichische Straßenbild, aber die steigenden Zulassungszahlen sind vielversprechend. In den letzten Jahren sind auch viele KlagenfurterInnen auf E-Fahrzeuge umgestiegen. Eine besondere Rolle kommt der E-Mobilität im Tourismus zu. Tourismus und Mobilität waren schon immer eng miteinander verbunden. Nachhaltige Mobilität ist außerdem zu einem wichtigen Imagefaktor geworden: Das Elektroauto steht für Innovationsgeist und nachhaltiges Denken. Elektromobilität reduziert CO2-Emissionen, steigert die Luftqualität und attraktiviert den Standort durch ein zusätzliches umweltfreundliches Mobilitätsangebot für die Gäste und die heimische Bevölkerung. Die geringeren Geräuschemissionen von Elektroautos tragen wesentlich zur Steigerung der Lebensqualität und Gesundheit der Gäste und heimischen Bevölkerung bei. Wir setzen uns daher für die Vermarktung unserer Ladeinfrastruktur ein, da diese für TouristInnen immer wichtiger wird.

 

 

Wasserstoff als Energieträger nutzen

Wasserstoff ist eine Zukunftstechnologie und ein effizienter Energieträger, der aus verschiedenen erneuerbaren Quellen herstellbar ist. Wasserstoff kann als DIE Chance für Klimaschutz und öffentlichen Verkehr angesehen werden. In einigen Städten (z.B. Köln, London) fahren bereits Linienbusse mit dieser Technologie und damit mit null Emission. Für den innerstädtischen Verkehr kann Wasserstoff daher eine große Rolle spielen. 2019 startete bereits die Kärntner Wasserstoff-Initiative. Wir wollen Klagenfurt zum Vorreiter und zur Modellstadt machen – die vielen Entwicklungs- und Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff sollen erarbeitet, der Ausbau der nötigen Infrastruktur entwickelt und auch länderübergreifende Partnerschaften für Testbetriebe und Teststrecken auf die Beine gestellt werden. Im Areal des Bauhofs soll eine Wasserstofftankstelle entstehen und die Flotte der Stadt Klagenfurt auf Wasserstoff umgestellt werden.

Das Fahrrad attraktiver machen

Eine Neuordnung des öffentlichen Raums und eine faire Verteilung der Flächen sollen den Aktivverkehr wie Fahrrad fahren und zu Fuß gehen fördern. Ein durchgängiges Fahrradnetz und Fußgängerwege sind wichtig, um klimaschonende, lärmfreie Mobilität attraktiver zu machen. Die baulichen Maßnahmen müssen so gestaltet sein, dass sowohl die FußgängerInnen als auch die FahrradfahrerInnen geschützt sind. Straßen, auf denen 50 km/h erlaubt sind, brauchen ausnahmslos baulich getrennte Radwege. Besonders stark befahrene Radwege sollen zu „Rad-Highways“ aufgewertet werden. Wir brauchen ein flächendeckend gut ausgebautes und beschildertes Radwegenetz, das abgetrennte Spuren, Trassen und Fahrradstraßen besitzt und auch die nötige Breite für Lastenräder und Fahrradanhänger aufweist. Dafür können auch Brachflächen genützt werden. Es muss außerdem einfacher werden, Fahrräder in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Eine Lockerung der Bestimmungen ist wichtig für flexible und ressourcenschonende Mobilität. Es braucht auch einen Ausbau von überdachten Fahrradabstellmöglichkeiten. Diese sind bei wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie Bahnhof und Busbahnhof besonders notwendig. Unser City-Bike muss unbedingt um Lastenfahrräder erweitert werden.

Logistikkonzepte

Wir müssen die Lieferprozesse effizienter und effektiver gestalten, um nicht unnötig Schadstoffe zu produzieren. Es ist an der Zeit, dass wir einen Masterplan für die Stadtlogistik erstellen. Citylogistik-Projekte in den neuen Stadtentwicklungsgebieten können zur Etablierung einer neuen Zulieferkultur führen. Hier gilt es auch über den Einsatz von Lastenfahrrädern und alternativen Antriebsformen nachzudenken. Um den städtischen Raum bestmöglich zu nützen und das Zentrum zu entlasten, werden wir am Stadtrand Logistikflächen und intelligente Konsolidierungszentren fördern.

 

 

Was können Sie als BürgerInnen tun?

  • Bilden Sie Fahrgemeinschaften! Immer mehr Menschen benutzen Carsharing-Systeme. Sie sind günstig, reduzieren Staus und helfen der Umwelt.

  • Fahren Sie Fahrrad oder gehen Sie mehr zu Fuß! Der Verzicht aufs Auto ist gesund, macht Spaß und entspannt nach körperlicher und geistiger Arbeit. Man spart Benzin, Versicherung und Strafzettel.

  • Nutzen Sie den öffentlichen Personennahverkehr! Denn mit Bus und Bahn kommen Sie umweltverträglich ans Ziel.

Was haben wir in der Vergangenheit dafür getan?

  • Neue Regelung der Kurzparkzone – damit gibt es eine einheitliche, in sich geschlossene gebührenpflichtige Kurzparkzone mit einem fairen Tarif von 50 Cent für 30 Minuten.

  • Ausweitung der freien Parkgebühren – 30 Minuten gratis parken

  • Einheitliche Tarife für die blaue Zone und Ausweitung derselben

  • Pendler – grüne Zone Euro 4

Radmobilität 2025 – mit der 200.000-Euro-Investition in die Infrastruktur schaffen wir für die Stadt Klagenfurt und für die vielen PendlerInnen eine attraktive Radinfrastruktur, die die Anbindung von Radfahren an den öffentlichen Verkehr deutlich verbessert.

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