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Gesundheit & Epidemievorsorge:

Der medizinische Fortschritt hat unser Leben revolutioniert. Wir leben länger, einst tödliche Krankheiten sind nun heilbar, Risikofaktoren sind schon vor der Geburt bekannt. Genetische Prädisposition und Veranlagung sind Teile unserer Identität – so wird Prävention in der Gesundheit zum Lifestyle. In den nächsten Jahren wird sich der Umgang mit der Gesundheit rasant verändern: Gesundheit wird so etwas wie ein Statussymbol werden und das höchste Gut der Wohlstandsgesellschaft. Neben der körperlichen Gesundheit spielen dabei auch die soziale und psychische Dimension eine Rolle. Aus gesellschaftlicher Sicht wächst damit der Anspruch an einen optimalen Gesundheitszustand. Statt Krankheiten zu behandeln, will man sie durch verstärkte Präventionsmaßnahmen vermeiden. Jede Bürgerin und jeder Bürger wird damit zu mehr Selbstverantwortung für seine bzw. ihre Gesundheit verpflichtet. Darunter fallen ein gesunder Lebensstil und der regelmäßige Besuch von Vorsorgeuntersuchungen, genauso wie ein grundsätzlich selbstständigeres Verhalten in dem sich wandelnden Gesundheitssystem. Nur wer gesund ist und arbeiten kann, kann sich seinen eigenen Wohlstand erhalten. Wir alle sind gefordert, einen Beitrag zum Gesundheitssystem zu leisten, indem wir Gesundheit als wichtigen, eigenverantwortlichen Teil sehen.

Pandemievorsorge – Bevorratung von Schutzausrüstung

Weder Naturkatastrophen noch Kriege kosteten in der Geschichte der Menschheit so viele Menschenleben wie Pandemien oder Epidemien. Auch Corona wird nicht die letzte Pandemie sein, die uns bedroht: Es gibt heute 4-mal so viele ansteckende Krankheiten wie vor 100 Jahren. Wir müssen aus der Vergangenheit lernen und es besser machen als je zuvor. In Österreich haben wir ein starkes Gesundheitssystem. Das hat uns bisher dabei geholfen, mit der Corona-Pandemie besser zurechtzukommen als viele andere Staaten. Doch auch hier müssen wir uns Nachfragen stellen: Hat sich unser System der Krankenhausfinanzierung in dieser Notsituation bewährt? Wie sorgen wir das nächste Mal für ausreichend Schutzkleidung, Masken und Desinfektionsmittel? Wie können Gesundheitsämter, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und Forschung noch besser zusammenarbeiten? Müssen wir auch unseren Ärzten ermöglichen, im Ernstfall stärker aus dem Home-Office zu arbeiten? Können wir das Pflegepersonal langfristig mithilfe von Robotern entlasten? Durch ungenügende Bevorratung war weltweit am Anfang des SARS-CoV-2-Ausbruchs die Schutzausrüstung knapp. Um beim Ausbruch einer erneuten Epidemie oder Pandemie gerüstet zu sein, müssen wir ein Lager für Schutzausrüstungen für das Personal im Gesundheitssektor und PatientInnen aufbauen. Aufgrund der Erfahrungen aus der aktuellen Pandemie wissen wir, wie viel Schutzausrüstung wir für acht bis zehn Wochen brauchen. Diese müssen wir jederzeit auf Abruf parat haben.

Vorsorge ist besser als krank werden und heilen

Den Menschen muss bewusst sein, dass sie ihre Gesundheit durch Vorsorge erhalten können und dass diese Herangehensweise weitaus größere Vorteile für sie bringt als die Behandlung etwaiger entstandener Krankheiten. Die Stadt soll die Aufgabe übernehmen, Aufklärungsarbeit zu leisten, Unternehmen zur Teilnahme zu motivieren und ihre MitarbeiterInnen regelmäßig durchchecken zu lassen. Dafür soll es beispielsweise im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsprävention Förderungen für die einzelnen Unternehmen geben. Entsprechende Maßnahmen verbessern sowohl die Gesundheit und Zufriedenheit der MitarbeiterInnen als auch die Rentabilität des Unternehmens.

Spitäler der Zukunft müssen flexibel und wandelbar sein

Wir müssen aus der Corona-Krise lernen und sie als Chance für eine Neuorganisation sehen, um zukünftig noch mehr Menschenleben retten zu können. Spitäler müssen investieren und flexibler werden, damit sie auf Krisen besser vorbereitet sind. Die Pandemie hat die Spitäler an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht. Es hat sich aber auch gezeigt, welche Vorteile die Digitalisierung mit sich bringt – auch und gerade in den Krankenhäusern. Sie reichen von einer besseren PatientInnenversorgung bis hin zu besseren Arbeitsbedingungen. Der Digitalisierungsgrad der österreichischen Krankenhäuser ist im internationalen Vergleich niedrig, wenn man hier an eine elektronische PatientInnenakte, ein elektronisches Rezept oder digitale Medikationspläne denkt. Es zeigt sich, dass wir im Bereich der E-Health-Anwendungen noch erheblichen Nachholbedarf haben. In der Corona-Krise war in vielen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens mit einem Mal möglich, was vorher nicht für möglich gehalten wurde. Dieses Tempo muss jetzt genutzt werden, um die Digitalisierung voranzutreiben und damit die Kosten des Systems zu verringern. Dies gilt vor allem auch in einer Neugestaltung der Verwaltung.

Gesundheitsverbund zwischen Privatkliniken und öffentlichen Spitälern

Der Schulterschluss zwischen Privatkliniken und den Landeskrankenhäusern hat während der Pandemiezeit gut funktioniert. Dieser Schulterschluss muss auch nach der Pandemiezeit gefestigt werden. Wir müssen ein leistungsfähiges System weiter ausbauen, anstatt neue Betten zu bauen. Es muss ein gemeinsames Anliegen sein, unser Gesundheitssystem auch in Krisenzeiten leistungsfähig zu halten und medizinisch notwendige Behandlungen zur Verfügung zu stellen. Es darf und kann nicht sein, dass Menschen, die krank sind oder dringende Operationen benötigen, diese nicht bekommen und daraus chronische Krankheiten entstehen.

 

 

Achtsamkeit nicht nur für den Körper, sondern auch für die Gefühlswelt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals Burnout als Krankheit anerkannt. Zusammen mit Depression und Schlafstörungen ist es eine häufige Diagnose und schlägt sich genauso auf das Leistungsniveau nieder wie rein körperliche Beschwerden. Wie die aktuelle Corona-Krise gezeigt hat, können die Reduktion sozialer Kontakte, Quarantäne und die Sorge um den Arbeitsplatz schnell zur seelischen Belastung werden. Daher ist es besonders wichtig, psychosoziale Spannungen frühzeitig abzufangen und schnell und unkompliziert Hilfe anzubieten. Studien zeigen jedoch, dass die Hemmschwelle, sich Hilfe zu holen, bei den meisten Menschen sehr hoch ist. Wir wollen es den BürgerInnen ermöglichen, ein Online-Beratungs-Portal für die ersten sechs bis neun Monate kostenlos zur Verfügung zu stellen. So wollen wir es den Menschen besonders leicht machen, sich von kompetenten TherapeutInnen Hilfe zu holen. Psychische Krankheiten sind nicht nur bei Erwachsenen vermehrt festzustellen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen. Wir brauchen in Klagenfurt eine Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es ist nachweislich so, dass der Aufenthalt von Kindern und jungen Erwachsenen in der Erwachsenenpsychiatrie den Gesundheitszustand nicht verbessert, sondern verschlechtert. Es braucht in Klagenfurt nicht nur eine ambulante Einrichtung für psychisch kranke Kinder und junge Erwachsene, sondern auch mehr Kassenvertragsstellen für PsychologInnen und SchulpsychologInnen.

Freizeit & Sport machen Klagenfurt lebenswert

Klagenfurt ist ein schönes Fleckchen Erde. Unsere Seen, Berge und Sportstätten bieten Jung und Alt viele Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen und sich fit zu halten. Durch diese meist natürlichen Ressourcen ist unsere schöne Stadt Klagenfurt prädestiniert für sportliche Betätigungen. Von Fußball bis Golf, von Wandern über Laufen bis hin zum Schwimmen kann alles geboten werden. Durch die wachsende Bevölkerungszahl gehören diese Stätten nicht nur gepflegt, sondern auch ausgebaut, damit der stetig steigenden Anzahl der BenutzerInnen genügend Möglichkeiten geboten werden können, ihren sportlichen Bedürfnissen nachzugehen. Wir werden daher die Sportinfrastruktur in Klagenfurt ausbauen, Spielplätze modernisieren und Wander- sowie Radstrecken ausbauen und sanieren.

Kinder- und Jugendgesundheit

Die Basis für ein gesundes Leben muss bereits in der Kindheit gelegt werden. Das Bewusstsein für Gesundheit muss gefördert werden. Unser Ziel ist es, dass die Menschen gesund alt werden. Das bedingt einen gesunden Lebensstil, effektive Prävention und eine umfassende Gesundheitsversorgung. Ein radikaler Umbruch muss die zentrale Rolle von Kindergarten und Schule im Gesundheitssystem ins Bewusstsein von Politik und Bevölkerung rufen. Auch als Erwachsener weiß man heute noch, was man im Kindergarten und in der Volksschule über Mülltrennung etc. gelernt hat. Dies soll nun auch in Fragen von körperlicher und psychischer Gesundheit sowie Fitness stattfinden. Wir wissen, dass den PädagogInnen heute schon sehr viel Arbeit übertragen wird, aber es ist wichtig, dass wir sorgsam mit den Ressourcen unseres Gesundheitssystems umgehen. Daher wollen wir für Kindergärten und Volksschulen eigens ausgebildete PädagogInnen zum Einsatz bringen, die „Gesundheit lehren“.

Gesundheitsfreundliche Mobilität schaffen

Bewegung fördert neben der Durchblutung, dem Muskelaufbau und dem Fettabbau auch die Reduktion von Stress und trägt damit maßgeblich zu einem gesunden Leben bei. Mit einfachen, in den Alltag gut integrierbaren Maßnahmen sollen die KlagenfurterInnen dazu motiviert werden, sich öfter zu bewegen. Dies kann in Form von Hinweisen an Bushaltestellen geschehen („Noch 5 Minuten, bis der Bus kommt? Dann gehen Sie doch zur nächsten Haltestelle – es sind nur 750 Schritte.“), aber auch mit kostenlosen Sportkursen (zum Beispiel Yoga, Walking- und Wandergruppen, Slackline, Radtouren, Ballsport, Bouldern ...). Zudem sollen Stiegenhäuser öffentlicher Gebäude mit Hinweisschildern ausgestattet werden, die Treppe anstatt den Lift zu nehmen.

Gesunde Lebensräume schaffen

Gesundheit bedeutet nicht nur Zugang zu Spitälern, Ambulanzen und Ärztezentren in einer Stadt. Gesundheit heißt in erster Konsequenz, sich in einer richtigen und gesunden Umgebung zu bewegen und zu leben. Durch die Corona-Krise hat sich unser Gesundheitsverständnis geändert – es wird nun ganzheitlicher betrachtet. Regierungen, Stadtplanung und Unternehmen müssen kooperieren, um für alle eine gesunde Umwelt zu schaffen. Die individuelle Gesundheit ist nicht mehr entkoppelt von Gesellschaft und Umwelt.

Zur Schaffung gesunder Wohn- und Lebensverhältnisse setzen wir uns ein für:

  • die Entwicklung von praxistauglichen Strategien und Maßnahmen zur Minderung von Umweltbelastungen

  • die Umsetzung einer integrierten Betrachtung von Umwelt, Gesundheit, Sozialem als Planungs- und Entscheidungsgrundlage

  • die Verbesserung der Maßnahmen gegen Lärm- und Luftverschmutzung

  • die Förderung ökologischer Gebäudesanierung und Bauweise u.a. durch Dämmung mit nachhaltigem biologischen Material

Klagenfurt braucht ein Gesundheitsinstitut

Um zukünftige Entwicklungen betreffend Krankheiten, Gesundheitsversorgung, Veränderungen in der Gesellschaft und Klimaveränderungen zu antizipieren, ist es notwendig, dass die Gesundheitsdaten der KlagenfurterInnen regelmäßig erhoben werden. Dadurch soll die Entwicklung von Zivilisationskrankheiten beobachtet und Strategien für ein langes und vor allem gesundes Leben entwickelt werden. Auch die Klimaveränderung hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit, vor allem für ältere Menschen und andere Risikogruppen. Daher sind die Auswirkungen des Klimawandels eine wichtige Fragestellung für die öffentliche Gesundheit. Ein neu eingerichtetes Gesundheitsinstitut kann dazu forschen und Lösungsvorschläge liefern. Wir müssen Prävention, Gesundheitsförderung wie Sport, Bewegung und gesunde Ernährung durch das neue Gesundheitsinstitut etablieren und evaluieren. Das neue Institut soll auch Pilotprojekte, welche gemeinsam mit ForscherInnen, MedizinerInnen und PädagogInnen entwickelt werden, ins Leben rufen, umsetzen, begleiten und evaluieren.

 

Was können Sie als BürgerInnen tun?

  • Achten Sie auf Ihre Gesundheit! Entwickeln Sie eine langfristige Gesundheitsstrategie.

  • Lassen Sie öfter das Auto zu Hause und bleiben Sie beweglich! Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

  • Halten Sie Maß! Es ist nicht die originellste, aber die wahrscheinlich wirkungsvollste Vorsorge für ein gesundes und langes Leben.

Was haben wir in der Vergangenheit dafür getan?

  • Neues Gesundheitsamt – welches Komfort, Bürgerfreundlichkeit und Modernisierung mittels Kommunikationsmittel vereint.

  • Hülgerthpark – Bau eines Pflegeheims der 4. Generation zur Sicherung der medizinischen Versorgung und Lebensqualität der älteren Bevölkerung. Neu ist, dass die Zimmer je nach Pflegestufe der BewohnerInnen mitwachsen können.

  • Plattform Prävention – ein Netzwerk, das sich die Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen zum Ziel gesetzt hat. Durch diese können sich Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und Lehrende einen Überblick über sämtliche primärpräventive Angebote und Ressourcen schaffen. Ziel ist es, Bewusstsein zu forcieren und Gesundheit zu erhalten.

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