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Klima & Umwelt:

Klagenfurt ist eine wunderschöne, grüne Stadt, die von weichen Hügeln umrahmt wird. Unsere Stadt bietet viele wundervolle Wanderwege und gemütliche Spazierrouten – den Möglichkeiten, sich in der Natur sportlich zu betätigen, sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Doch wir laufen Gefahr, diese wundervollen Rahmenbedingungen leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Denn von der Umwelt, in der wir leben, hängt auch unsere Lebensqualität und die unserer Kinder und Enkel ab. Wir möchten ihnen gerne eine Welt hinterlassen, in der sie auch in Zukunft genauso gut leben können. Dieses Ziel ist mittlerweile leider in weite Ferne gerückt: Unser unbekümmerter Umgang mit den Ressourcen Boden, Erdöl, Wasser und Luft hat uns in eine Notlage gebracht. Der drohende Klimakollaps, die zur Neige gehenden Erdölreserven und nicht zuletzt der absehbare Wassermangel machen deutlich: Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt. Diese dramatische Situation erfordert zwangsläufig eine Veränderung unseres Verhaltens.

Weniger ist mehr – die 2000-Watt-Gesellschaft

Energie sparen birgt noch immer ein großes Potenzial, um den Verbrauch in unserer Stadt zu senken – etwa indem man Geräte immer ganz abstellt und nicht im Stand-by-Betrieb lässt. Wir wollen Klagenfurt zum Teil der 2000-Watt-Gesellschaft machen. Dieses visionäre Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch eines Menschen in der westlichen Welt um ein Drittel zu reduzieren. Der Schaden der Energieverschwendung für jeden und jede Einzelne sowie für Unternehmen ist offensichtlich: Energie verschwenden heißt auch Geld verschwenden und was energetisch ineffizient ist, ist es auch ökonomisch. Oft fehlt es am nötigen Wissen und Bewusstsein darüber, wo Energie verloren geht. Um das zu verbessern, sollen die Stadt und ihre Energiebetriebe weiterhin kostenfreie Beratungen für Unternehmen und Einzelpersonen anbieten.

Weniger versiegeln – mehr Lebensräume

Wir müssen in Zukunft so wenig neu versiegeln wie nötig und müssen bei neuen Stadtentwicklungsgebieten natürliche Biotope mitplanen. Bestehende sehr verbaute Flächen müssen unbedingt punktuell entsiegelt werden, um wieder Lebensräume zu schaffen. Kleingärten sind nicht nur gute Lebensräume, sondern auch Klimadienstleister für die Stadt. Wir müssen in Klagenfurt auch mit der Umstellung auf hitzebeständige Pflanzen beginnen.

Bäume pflanzen und CO2 binden

Bäume sind günstige und leicht vermehrbare CO2-Speicher. Sie entziehen der Atmosphäre über Jahre CO2 und binden dieses langfristig. Im Durchschnitt bindet ein Baum pro Jahr ca. 10 kg CO2. Bäume reinigen nicht nur die Luft, sondern stoßen auch wertvollen Sauerstoff aus. 2019 bestätigten Schweizer Wissenschaftler in einer in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichten Studie, dass die Klimaziele nur mit globaler Wiederaufforstung erreichbar sind. Dieses Ergebnis der Studie ist aus Sicht der Klagenfurter Volkspartei ein wichtiger Ansatzpunkt, aktiv die Möglichkeiten vor Ort zu nutzen, dem Klimawandel zu begegnen. Wir werden Flächen in Klagenfurt eruieren, die für eine Aufforstung in Betracht kommen, und ein entsprechendes Konzept vorlegen sowie Anreize für private Grundstückseigentümer setzen und diese fachlich unterstützen. Zudem werden wir Anpflanzungen in kleinerem Umfang vornehmen – z.B. Ausweitung des städtischen Grüns durch Bäume entlang von Straßen oder an anderen Grünflächen.

Kühlung der Stadt

Die Innenstädte werden aufgrund des Klimawandels immer heißer. Wir wollen daher der Hitze in der Innenstadt mithilfe von Nebelduschen entgegenwirken, die feine, kühlende Wassernebel auf PassantInnen abgeben. Flachdächer und ÖV-Wartehäuschen müssen, wo immer es möglich ist, insektenfreundlich begrünt werden. Dies soll mit dem Ausbau von Photovoltaik kombiniert werden, da die Bepflanzung durch Abkühlung den Wirkungsgrad der PV-Anlage erhöht.  

Urban Gardening und Urban Farming

Unter Urban Gardening oder Urban Farming versteht man den Anbau von Nutzpflanzen oder auch die Haltung von Honigbienen in der Stadt. Dabei spielen die Rekultivierung von Brachflächen, geeignete Dachflächen oder Fabrikgebäude, aber auch Schrebergärten eine Rolle. Diese Formen der Landwirtschaft können das Lebensmittelangebot in der Stadt unter oftmals reduziertem Bodenverbrauch bereichern. Natürlich stellt dies keinen Ersatz der traditionellen, ländlichen Landwirtschaft dar, doch es kann eine gute, ökologisch und pädagogisch sinnvolle Ergänzung sein, die sich bei vielen KlagenfurterInnen immer größerer Beliebtheit erfreut. Gemeinschaftliches Gärtnern fördert die Begegnungen und das Engagement im jeweiligen Stadtteil. Wir wollen daher in Kooperation mit der Landwirtschaft weitere Anbauflächen für die KlagenfurterInnen zur Verfügung stellen und auch die vermehrte Zwischennutzung von Brachen und auch Parkdecks durch Urban Gardening unterstützen.

Energie

Klagenfurt muss die Energieinfrastruktur neu denken. Damit Energieplanung integriert in der Stadt-Umland-Region gedacht werden kann, wollen wir die Energie- und Klimaregion Klagenfurt und Umgebung ins Leben rufen. Wir brauchen eine lokale, dezentrale Energieerzeugung, die sich an Bedürfnissen und am Nutzerverhalten orientiert. Vor allem neue Stadtteile müssen ihren Energiebedarf weitgehend selbstständig decken. Neu gebaute Gebäude müssen zum aktiven Teil der Infrastruktur für das Energiesystem werden, indem sie in die Bereitstellung und Speicherung von Energie eingebunden werden und eine aktive Rolle im Lastmanagement bei Elektrizität und Wärme übernehmen. Die Klagenfurter Innenstadt hat viel Potenzial für Photovoltaik-Dächer. Rechnerisch könnten mehr als 50 % des Strombedarfs in Klagenfurt durch Photovoltaik gedeckt werden. Gebäude müssen deshalb von Energieverbrauchern zu Kraftwerken werden, die über intelligente (Mikro-)Netze verbunden sind. Neue öffentliche Gebäude müssen energieneutral gebaut werden und bei bestehenden öffentlichen Gebäuden müssen geeignete Flächen mit Photovoltaik ausgestattet werden. Es braucht eine Verordnung der Stadt Klagenfurt, durch die der Einsatz erneuerbarer Energieerzeugung und -speicherung zur Pflicht wird. Für Gebäude und Infrastrukturbauten muss das Prinzip von Zero-Print angewendet werden, mit welchem genau festgehalten wird, welche Emissionen der Bau (Materialien, Werkstoffe, Transport etc.) verursacht und welche Ausgleichsmaßnahmen für die Natur zu setzen sind.

Wir wollen die Einführung einer Klagenfurter Klimaschutzverordnung, die das Ziel zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in Klagenfurt verbindlich festlegt, Klimaschutzgrundsätze konkretisiert und notwendige Umsetzungsinstrumente rechtlich absichert. Dazu benötigt es ein eigenes städtisches Klimabudget, das parallel zum Finanzbudget beschlossen werden soll. Das Klimabudget muss jedes Jahr im Gemeinderat beschlossen werden. Das jährliche Soll-Budget an Treibhausgasemissionen soll definiert und im Klimabudget festgeschrieben werden. Für alle relevanten Bereiche wie zum Beispiel Verkehr, Gebäude oder Energie sollen zulässige Emissionsmengen festgelegt werden, an die die Stadtregierung gebunden sein muss.

 

Was können Sie als BürgerInnen tun?

  • Regional kaufen statt global shoppen! Mit Ihrem Kaufverhalten entscheiden Sie über die Entwicklung Ihres Lebensraumes.

  • Energie sparen! Wer die Raumtemperatur im Winter nur um einen Grad senkt, kann die CO2-Emissionen in einem Vier-Personen-Haushalt pro Jahr um 350 kg senken.

  • Mehr Grün! Pflanzen Sie so viele Bäume wie möglich, z.B. Obstbäume, da für große Eichen oder Buchen viele Grundstücke keinen Platz bieten.

Was haben wir in der Vergangenheit dafür getan?

  • Aufforstung des Stadtwaldes – 1.200 Bäume wurden im Klagenfurter Stadtwald bei Emmersdorf gepflanzt.

  • Insgesamt wurden 50.130 Bäume auf 20,05 ha in den städtischen Wäldern gepflanzt.

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